Neben Keke Topp, der durchgespielt hat, war Blendi Idrizi der einzige Spieler des FC Schalke 04, der beim Testspiel in Spelle (3:0) länger als 45 Minuten zum Einsatz kam. Der Rückkehrer vom SSV Jahn Regensburg durfte sich gegen den Regionalligisten 60 Minuten beweisen.
Das lag aber nicht nur daran, dass sich Schalkes Trainer Thomas Reis einen intensiven Eindruck von dem Verkaufskandidaten machen wollte. Teilweise war es auch dem Zufall geschuldet.
„Es ist abgesprochen mit Blendi und auch mit seinem Management, dass er sich zeigen kann, dass er Spielzeit bekommt“, erklärte Reis nach dem 3:0-Sieg. Denn als Reis im vergangenen Oktober zum S04 kam, war Idrizi ja bereits an den Zweitligisten verliehen, um dort Spielpraxis zu sammeln. Die Bundesliga traute man ihm auf Schalke seinerzeit noch nicht zu. Reis: „Einerseits das. Aber er hat auch das Gefühl vermittelt, dass er auf jeden Fall 60 Minuten gehen kann.“
Eigentlich wollte Schalke in der Halbzeit komplett wechseln aber neben Niklas Tauer, der wegen Übelkeit gar nicht spielen konnte, wollte Reis den erst 17-Jährigen Assan Ouedraogo nicht überpacen. „Wir hatten mit zwei Mannschaften geplant, aber bei Assan war es für mich klar, dass er nur 30 Minuten geht. Wir schauen bewusst auf ihn, dass wir ihn nicht überfordern“, meinte Reis. „Also im Training gibt er schon Gas. Aber es ist schon eine ungewohnte Belastung für ihn. Und deswegen war Blendi für 60 Minuten vorgesehen und Assan für 30.“
Aber natürlich geht es am Ende auch darum, ob Idrizi, der noch bis zum kommenden Sommer bei den Knappen unter Vertrag steht, überhaupt eine realistische Chance haben wird, zum Zweitligakader der kommenden Saison zu gehören. „Ich finde, er hat es gut gemacht. Daher war es gut, dass er so lange gespielt hat“, erklärte Reis zwar.
Aber große Aussichten auf Spielzeit im Ligabetrieb hat er wohl nicht. „Mal schauen“, meinte der Ex-Bochumer. „Ich denke, dass ihm vielleicht auch das Ausleihgeschäft in Regensburg, auch wenn er vielleicht da nicht immer gespielt hat, gut getan hat. Manchmal tut es den Jungs auch gut, wenn sie dann gestärkt zurückkommen. Und wir schauen uns jeden einzelnen Spieler an und dann werden wir am Ende schauen, ob es reicht.“
Beim Jahn kam er auf insgesamt 18 Spiele und 797 Einsatzminuten in der vergangenen Saison. Das war weniger, als im Jahr zuvor bei den Knappen. Bei der großen Konkurrenz im Mittelfeld dürfte es für ihn eher schwierig werden. Daher stehen die Zeichen für den 25-Jährigen wohl auf Abschied – oder Regionalligamannschaft. Noch aber hat er die Chance, Thomas Reis zu überzeugen.